Von Anna Gesher
3. Juli 2018
Die Kunstvereine, die von einer bürgerlichen Gesellschaft im 19. Jahrhundert ins Leben gerufen wurden, sind auch heute noch ein wichtiger Faktor in der Kunstvermittlung und tragen neben den Museen, den Galerien und den Künstlergruppierungen in fast allen größeren Städten in Deutschland zur Öffentlichkeit von Kunst und zur Förderung von Kunstschaffenden bei. Dabei wurde bisher, sofern man den allgemeinen Definitionen und auch der ADKV (Arbeitsgemeinschaft deutscher Kunstvereine) Glauben schenkt, die Aufgabe der Vereine so gut wie ausschließlich in der Vermittlung zeitgenössischer Kunst gesehen. Somit scheint der zu Beginn des Jahres 2018 gegründete Kunstverein K L I O, dessen Name sich an der griechischen Muse der Geschichtsschreibung orientiert und sowohl in die Vergangenheit, als auch in die Zukunft schaut, d. h. sowohl historische als auch zeitgenössische Kunst unter seinem Dach vereint, wohl eine Ausnahme zu sein. Aber ist es nicht an der Zeit, hier ein Modell zu entwickeln, in dem durch den Reiz des Nebeneinanders, Gegeneinanders oder auch der gegenseitigen Durchdringung von unterschiedlichen Epochen neue Perspektiven der Präsentation und Betrachtung gewonnen werden?
Ein Fotokünstler der neuen „alten Schule“
Von Denise Steger
1. Januar 2018
In den letzten Jahrzehnten hat die digitale Fotokunst ihren Siegeszug angetreten und ist auf Messen, in Galerien, Ausstellungen… nicht mehr wegzudenken. Doch bergen die unendlichen Möglichkeiten der Digitalkunst auch die Gefahr der Beliebigkeit, und unverkennbare Profile sind schwer auszumachen.
Zygmunt Gajewski geht den Weg zurück zur analogen, bzw. klassischen Fotografie. Er ist ein Altmeister seines Fachs: Seine Schwarz-Weiß-Aufnahmen, selbst entwickelte Unikate, sind Zeugen der Magie der Fotografie, einer Fotografie, die nicht abbildet sondern in tiefer Mystik und Symbolik zu Hause ist. Es sind Bilder der Stille, der Natur, des Schattens, des Geheimnisses und führen über die Realität hinaus in eine seelisch-gedankliche Dimension.
Prinz Maximilian zu Wied (1782-1867)
Von Bernd Willscheid
3. Oktober 2017
Vor 150 Jahren verstarb in Neuwied der bedeutende Naturforscher und Völkerkundler Prinz Maximilian zu Wied. Mit zahlreichen ausgestellten Kostbarkeiten erinnert das Roentgen-Museum Neuwied an die beeindruckenden Forschungsreisen dieses Prinzen, die ihn in die Schweiz, nach Brasilien und Nordamerika führten. Seine Forschungsergebnisse werden bis auf den heutigen Tag immer wieder bei natur- und völkerkundlichen Fragen herangezogen.
Die in der Ausstellung präsentierten Objekte konnten dank des großzügigen Entgegenkommens der Leihgeber zusammengetragen werden, darunter das Fürstliche Haus Wied, die Brasilien-Bibliothek der Robert Bosch GmbH Stuttgart, das Linden-Museum Stuttgart, das Schlossmuseum Braunfels sowie einige Privatsammler.
Ein Ausstellungsprojekt in der Martinskirche in Linz am Rhein
Von Anna Gesher
13. Juni 2017
"Epochen und Episoden" ist das Motto des diesjährigen Kultursommers Rheinland-Pfalz und im Lutherjahr dürfte es spannend werden, die Epoche des "Bildersturms" zu thematisieren. Siebzehn zeitgenössische Kunstschaffende haben sich zusammengefunden, um sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Dabei bleibt das Projekt nicht auf die Epoche der Reformation beschränkt: Bereits im Alten Testament (2 Mose 20.4) steht geschrieben: "Du sollst Dir kein Bildnis machen". Bilderzerstörungen reichen vom byzantinischen Ikonoklasmus (8./9. Jh.) bis in die heutige Zeit, man denke an die Vernichtung wertvoller Kulturgüter durch den IS. Jeder der Kunstschaffenden hat sich auf eine ganz eigene Weise der Auseinandersetzung mit diesem überaus komplexen und vielschichtigen Thema gestellt. Als Ausstellungsort bietet die 800-jährige katholische Pfarrkirche in Linz am Rhein, die selbst vom Bildersturm der Reformation betroffen war, eine wohl einzigartige Raumsituation.