Das Werk des Kupferstechers Joseph von Keller
Von Denise Steger
5.1.2014
In einer Zeit vor der Fotografie wurden Kunst-Reproduktionen durch die graphischen Künste, im Wesentlichen durch den Kupferstich erstellt. War zu Beginn des 19. Jahrhunderts „Kunst“ noch ein hoheitliches Privileg, fand sie im Verlauf der Zeit Eingang in bürgerliche Kreise. Reproduktionen der großen Meisterwerke waren gefragt und wurden erworben. Auch nahm im Hinblick auf den wiedererstarkenden rheinischen Katholizismus im Konflikt mit dem preußischen Staat die Nachfrage nach religiösen Motiven stark zu. Joseph von Keller (1811-1873), Professor und Leiter der Kupferstecherklasse an der Düsseldorfer Kunstakademie, war ein Meister seines Fachs; heute ist er so gut wie in Vergessenheit geraten.
Eine Ausstellung im Wallraf-Richartz-Museum Köln
Von Denise Steger
20.12.2013
Wer heute Kölns Einkaufsmeile, die „Schildergasse“, in dichtem Gedränge entlangeilt, wird wohl kaum daran denken, dass sich genau hier die Werkstätten der bedeutendsten Kölner Maler des Mittelalters befunden haben, die der „Schilderer“. Namentlich kennt man bis auf Stefan Lochner keinen der Altkölner Maler, da sie sich als Handwerker verstanden und meist mehrere Hände an einem Werk beteiligt waren, Signaturen dem entsprechend fehlen. Die Forschung bedient sich „Notnamen“, um die Werke, insbesondere die prächtigen weltweit berühmten Flügelaltäre, einordnen zu können. Das Wallraf-Richartz-Museum und Fondation Corboud geben in der Ausstellung „Geheimnisse der Maler“ dem Betrachter erstmals einen faszinierenden Einblick hinter die Kulissen dieser Werkstätten und stellt die spannenden Ergebnisse eines mehrjährigen Forschungsprojektes eindrucksvoll vor.
Eine Präsentation im Roentgen-Museum Neuwied
Von Anna Gesher
8.12.2013
„Gemälde, Grafiken und Plastiken zeitgenössischer mittelrheinischer Künstler“ ist der offizielle Titel der Jahreskunstausstellung im Roentgen-Museum (ehemals Kreismuseum) in Neuwied. Die Ausstellung, die einen breiten Querschnitt regionalen Kunstschaffens auf hohem Niveau präsentiert, ist am Mittelrhein einzigartig und hat Tradition. Das ehemalige Kreismuseum gehörte zu den ersten Museen, die nach dem Krieg wiedereröffnet wurden, dem entsprechend fanden bisher bereits 67 Jahreskunstausstellungen statt. War in den Anfängen die Beteiligung auf 30 Künstler aus der engeren Neuwieder Umgebung beschränkt, so hat sich der Gebietsradius der Teilnehmenden bis heute erheblich erweitert und reicht etwa von Boppard bis Bad Honnef, zudem haben alle, die in der Region geboren wurden, das Recht, Werke einzureichen. Der Platz in den drei großzügig angelegten Räumen des Museums ist allerdings begrenzt, und so musste eine 7-köpfige Fachjury aus rund 250 Werken eine Auswahl treffen.
Von Helmut Lorscheid
1.12.2013
In der Kunstszene geht es zu, wie in der Mode. Wenn etwas modern ist, möchten es alle haben. So ist es derzeit mit Performance: Sie ist plötzlich hipp. Performance-Künstler werden mit Kunstpreisen ausgezeichnet. Das ist schön so, bleibt die Frage, wie lange diese Wertschätzung anhält. Im Moment jedenfalls, ist Performance „angesagt“. An vielen Kunstorten gehört sie derzeit zur Vernissage wie Sekt und Häppchen. Aber auch ohne diesen Modetrend wäre es sinnvoll und wichtig, einen Blick auf die regionale Performancelandschaft zu werfen und damit auf PAErsche, das Aktionslabor NRW. Diese Köln/Bonn/Essener Künstlergruppe um den erfahrenen, seit Jahrzehnten international tätigen Performance-Künstler Bois Nieslony, sorgt seit gut zwei Jahren dafür, dass Performance zumindest an den drei Standorten Köln, Bonn und Essen zum Kunstalltag gehört.