Von Denise Steger
26.11.2013
Rainer Roßbach erzählt vom Fahren, vom Unterwegssein in der ganzen Welt, in Indien, Italien, den USA und vielen Orten in Deutschland. Er erzählt von den zahlreichen Dingen, die ihm begegnet, an ihm vorbeigezogen sind, mal flüchtig, mal intensiv, die seinen Blick trafen und wieder verließen: Straßenränder, Zeichen, Industrieanlagen, Äcker, Wortfetzen, Plakate, Tiere… Er nimmt sie auf, unzählige, isoliert sie aus dem visuellen Strom mit seiner Kamera und durch seine Skizzen und schafft einen „großen Baukasten“ voller Versatzstücke - Rohmaterial für sein grafisches Werk. Seine Arbeit findet an den Übergängen von digitaler Struktur, Typografie, Fotografie, Zeichnung und Malerei statt.
Von Denise Steger
17.11.2013
Das Esszimmer“ – ein ungewöhnlicher Name für eine ungewöhnliche Galerie. Zwei langgestreckte Räume, davon war der Vordere ursprünglich eine Hofeinfahrt, der hintere eine Druckerei, getrennt durch einen kleinen Innenhof, hat die Basler Künstlerin Sibylle Feucht in Bonn-Kessenich, unweit der Museumsmeile, für Einzelausstellungen eingerichtet. Am 27. Oktober 2011 eröffnete sie diesen, jenseits kommerziellen Ambitionen etablierten Kunstraum mit Skulpturen von Martin Müller unter dem Titel „Maschinen und andere Menschen“. Inzwischen kann Sibylle Feucht, bei 5-6 Ausstellungen jährlich, auf ein breites Spektrum künstlerischer Positionen zurückblicken, die sich bewusst keiner konzeptionellen Ausrichtung beugen. Zurzeit ist die aus Lyon stammende Künstlerin Perrine Lacroix mit zwei Installationen unter dem Titel „Mauer“ im Esszimmer vertreten.
Refugium für Kunst und Künstler
Von Denise Steger
7.11.2013
Wer die insgesamt 5 Ausstellungsräume und 4 Kabinette der Michael-Horbach Stiftung in der Kölner Südstadt betritt, ist überwältigt, zum einen von der Gastfreundschaft und Aufgeschlossenheit des Stiftungsgründers, zum anderen von den großzügigen Präsentationen zeitgenössischer Kunst, die unverkennbar den Stiftungsgedanken in seinen verschiedenen Richtungen wiedergeben. Die im Jahr 2000 von dem kulturpolitisch hoch engagierten Ex-Unternehmer und Fotografen Michael Horbach ins Leben gerufene Stiftung, die wohltätige Projekte im Kontext zur Kunst unter der Maxime „Hilfe zur Selbsthilfe“ fördert, hat seit 2011, durch die Neueröffnung der Kunsträume, auf über 1000m² ein bleibendes Refugium für Kunst und Künstler geschaffen.
Eine Kölner Handschrift aus dem Jahr 1434
Von Elli Grawe
27.10.2013
Das Linzer Missale gehört zu jenen spätgotischen liturgischen Handschriften, die, für eine Pfarrei abseits der großen Kirchenzentren bestimmt, in Vergessenheit gerieten. Das im Pfarrarchiv Linz unter der Signatur Hs1 aufbewahrte Messbuch hat bis vor 10 Jahren nie eine Beschreibung oder eine wissenschaftliche Bearbeitung erfahren. Das für eine Gebrauchshandschrift außergewöhnlich reich mit Bild- und Goldinitialen ausgestattete und gut erhaltene Missale gehört aber zweifellos zu einem wichtigen Zeugnis Kölner Buchmalerei aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts , zudem die Vollendung der Handschrift auf den Tag genau datiert ist, der Schreiber sich mit Namen nennt und die Auftraggeber über zahlreiche Wappeninitialen erschließbar sind.